Traumatherapie ist Ressourcentherapie.
Wenn Sie Ihre Ressourcen besser kennen lernen und ihre Kraft in sich spüren, kann Ihr Körper beginnen, traumatische Erfahrungen und ihre Folgen zu
verarbeiten.
Wurzeln,
die tief in die Erde reichen,
berührt der Frost nicht.
John R. Tolkien
Ressourcen sind Kraftquellen, innere und äußere. Sie geben uns Kraft, schwierige Zeiten zu ertragen, manchmal sogar die Kraft zum Weiterleben.
Wer Traumatisches erlebt und überstanden hat,
hat ganz besondere Ressourcen entwickelt.
Trauma ist in erster Linie ein körperliches Geschehen, in Wechselwirkung mit Gedanken und Emotionen.
In einer (lebens-)bedrohlichen Situation reagiert der Körper mit den automatischen Notfallreaktionen Kampf, Flucht oder Erstarrung/Kollabieren. Bleiben diese erfolglos oder werden gewaltsam unterbrochen, kann sich die im Nervensystem aktivierte Überlebensenergie nicht auf natürlichem Weg entladen. Man wird überwältigt und bleibt in der hohen Anspannung und Hilflosigkeit stecken. Man lebt weiterhin im Notfallmodus, auch wenn die Gefahr längst vorbei ist.
Der Körper vergisst traumatische Erfahrungen nicht, auch nicht nach Jahren oder Jahrzehnten. Sie sind jederzeit abrufbar, und die gleichen starken Emotionen von damals flackern sofort auf. Beim kleinsten Trigger - etwas, das an erlebtes Trauma erinnert - wird die Erinnerung von damals aktiviert und man erlebt das Trauma wieder, als würde es jetzt passieren.
Es gibt zwei Arten von Trauma: Schocktrauma und Entwicklungstrauma.
Wenn wir von einem Trauma sprechen, denken wir meist an ein einzelnes Ereignis, ein Schocktrauma. Das kann zum Beispiel ein Unfall sein, der unerwartete Verlust eines geliebten Menschen oder die Diagnose einer schweren Krankheit. Auch alltägliche Ereignisse wie medizinische Eingriffe oder das Miterleben von Gewalt im Fernsehen können als traumatisierend erlebt werden.
Unter Entwicklungstrauma - dazu gehört auch Bindungstrauma - verstehen wir eine Serie von Ereignissen, die das Baby oder Kleinkind in seinen Verarbeitungsmöglichkeiten restlos überfordern. Es bedeutet permanente innere Überwältigung und damit Daueralarm im Körper. Bei einem kleinen Kind ist die Grenze zur Überforderung schnell erreicht, bei einem Baby noch schneller.
Da Trauma in erster Linie ein körperliches Geschehen ist, das sich negativ auf Gedanken und Emotionen auswirkt, brauchen wir den Körper, um Trauma zu heilen.
Wer traumatische Erfahrungen gemacht hat, lebt häufig in einem Zustand erhöhter Wachsamkeit, ist unterschwellig "auf der Hut". Das liegt daran, dass während des Traumas Versuche zu kämpfen oder zu fliehen gewaltsam unterbrochen wurden und das Nervensystem diese nun erfolgreich zu Ende bringen will.
Bei Traumatherapie geht es deshalb darum, diese Impulse erfolgreich abzuschließen und die Selbstregulation wiederherzustellen. Dazu brauchen wir den Körper. Man muss dabei das Trauma nicht bewusst wiedererleben. Es genügt, dass der Körper sich erinnert.
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